Frau Emilia Dentschewa studierte Deutsche Philologie an der St.-Kliment-Ochridski-Universität Sofia. 1984 promovierte sie an der Universität Leipzig zum Thema Zum Infinitivgebrauch in der althochdeutschen Tatian-Übersetzung. Versuch einer Darstellung dеr Finalität des Infinitivkomplements mit dem Prädikat summa cum laude. Am Institut für Deutsche Philologie (jetziges Institut für Germanistik und Skandinavistik) lehrte Frau Dentschewa in den Jahren 1985 bis März 2019. Sie habilitiert im Jahre 2003 mit der wissenschaftlichen Arbeit zum Thema Das Phänomen des sog. Accusativus cum infinitivo und seine Reflexe im Deutschen. Ein Versuch Synchronie und Diachronie interagieren zu lassen. 2007 wird ihr der akademische Grad „doctor scientiae“ verliehen. Ihre Dissertationsschrift trägt den Titel Infinitivische Sätze mit explizitem Subjekt in der Bibelübersetzung (Neues Testament) von Wulfila. Ein Versuch gotisches idiom vor dem Hintergrund übersetzungstechnischer Entscheidungen abzugrenzen und zu charakterisieren. 2011 wird Frau Dentschewa zur ordentlichen Professorin für Geschichte der deutschen Sprache an der St.-Kliment-Ochridski-Universität Sofa ernannt. Das Thema der Habilitationsschrift lautet Morphologische Sonderklassen im Verbalsystem des Gegenwartsdeutschen und ihr sprachhistorischer Hintergrund (mit einem Vorschlag für ihre Einbeziehung in eine synchrone Klassifikation der verbalen Flexionstypen).
Am Institut für Deutsche Philologie unterrichtete Frau Prof. Dentschewa Disziplinen, die zur praktischen und theoretischen Ausbildung der Philologiestudenten gehören: Lexik, Übersetzung, Analyse, Historische Grammatik der deutschen Sprache (Seminar), Geschichte der deutschen Sprache (Seminar), Entwicklung der deutschen Literatursprache im 17. Jahrhundert (Seminar), Geschichte der deutschen Sprache. Teil І: Einführung in das Althochdeutsche (Vorlesung + Seminar), Geschichte der deutschen Sprache. Teil ІІ: Einführung in das Mittel- und Frühneuhochdeutsche (Vorlesung + Seminar), Repetitorium – historische Phonologie und Morphologie (Vorlesung). Im Masterstudiengang hat Frau Dentschewa folgende Vorlesungsveranstaltungen geboten: Diachrone Linguistik – Syntax, Entwicklung der Norm der deutschen Literatursprache und Übersetzung von Texten aus älteren Sprachperioden, Linguostilistische Analyse und Übersetzung von Texten aus älteren Sprachperioden, Die „falschen“ Freunde des Übersetzers – ein spezifischer Fall zwischensprachlicher Interferenz, Redaktion von Übersetzungstexten (Prosa), Redaktion von zweisprachigen Wörterbüchern.
Frau Professor Dentschewa leitete das Institut für Germanistik und Skandinavistik in den Jahren 2007 bis 2015. 2011-2015 bekleidete sie auch die Funktion der Prodekanin für Lehre und Studium der Fakultät für klassische und neue Philologien. 2002-2005 war sie Leiterin des Masterprogramms Theoretische Grundlagen und Praxis des Übersetzens/Dolmetschens am Institut für Deutsche Philologie. 1987-2001 leitete sie den praktischen Deutschunterricht am Institut ZEDES GERMANICUM,.
In den Jahren 2008 bis 2018 war Frau Prof. Dentschewa Mitglied des Wissenschaftlichen Rates und der Fakultätssitzung der Fakultät für klassische und neue Philologien. 2012 bis 2019 war sie Vorsitzende des Expertenrates für humanitäre Wissenschaften der St.-Kliment-Ochridski-Universität zur Anerkennung ausländischer Hochschulabschlüsse und an anderen Hochschulen und wissenschaftlichen Institutionen erworbener Doktorgrade (Doktor und Doktor sc.). 2008 bis 2019 aggierte sie als Vorsitzende der Nationalen Kommission für die Deutsch-Olympiade am Ministerium für Bildung und Wissenschaft und 2014-2015 als Mitglied des Redaktionskollegiums des Jahrbuchs der Fakultät für klassische und neue Philologien. Seit 2012 г. ist sie Mitglied des Expertenrates am Ministerium für Bildung und Wissenschaft zur Stipendienverleihung an bulgarische Staatsbürger zwecks Weiterbildung und wissenschaftliche Forschung im Ausland.
In den Jahren 2005 bis 2014 war Frau Prof. Dentschewa Mitglied des Vorstandes des Bulgarischen Germanistenverbandes, seit 2005 ist sie Mitglied des Bulgarischen Germanistenverbandes. 2009 bis 2019 war sie Vorsitzende des Zweiges der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) in Bulgarien. Ab 2014 ist sie Mitglied des Vorstandes des Alumni-Klubs des Deutschen akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Bulgarien.
Der wissenschaftliche Arbeitsschwerpunkt von Frau Prof. Emilia Dentschewa liegt auf dem Gebiet der Geschichte der deutschen Sprache. Sie hat auch zahlreiche Veröffentlichungen zu grammatischen Problemen der deutschen Gegenwartssprache und zu Problemen der lexikographischen Beschreibung des Sprachenpaars Bulgarisch und Deutsch.